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Klaus Lederer mahnt zur Vorsicht bei der Bühnenöffnung.

© dpa/Petersen

Berliner Kulturlandschaft in Coronazeiten: Lederer will Hardliner bleiben

Der Kulturausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses diskutiert mit Senator Klaus Lederer über Möglichkeiten für die Öffnung der Bühnen.

Kultursenator Klaus Lederer hat seine Strategie bei der Wiederöffnung der hauptstädtischen Theater, Opern und Konzerthäuser verteidigt. Im Kulturausschuss des Abgeordnetenhauses erklärte der Linkenpolitiker, dass die Einrichtungen den Saisonstart nach den aktuell geltenden Regeln zu absolvieren hatten. Das bedeutet. dass aufgrund der Abstandsregel von 1,5 Meter zwischen den Zuschauern nur 20 bis 25 Prozent der Plätze belegt werden können.

"Mit gebotener Vorsicht" werde man aber die Lockerungen bei den Kinos beobachten. Dort muss nur noch der Abstand von einem Meter von Sitzmitte bis Sitzmitte eingehalten werden, wenn alle Besucher durchgehend Mund-Nasen-Schutz tragen. "Einen Inkubationszyklus lang" müsse diese Regelung erst laufen, betonte der Senator, bevor Rückschlüsse darauf möglich werden, ob sie sich auch auf die Bühnen übertragen lasse.

Nach rund drei Wochen könnte dann gegebenfalls das Hygienekonzept überarbeitet werden, falls bei den Kinos positive Erfahrungen gesammelt werden. Das bedeutet, dass eine Hoffnung darauf besteht. dass Mitte September wieder eine 50-Prozent-Belegung der Säle erlaubt werden könnte. Diese Taktik, so Lederer, werde von der Mehrheit der Intendantinnen und Intendanten mitgetragen.

Traut sich das Publikum überhaupt wieder in die Säle?

Die Forderungen mehrerer Abgeordneter, Lockerungen schneller zuzulassen, beantwortete der Senator mit den Worten: "Wir trödeln nicht." Die Bedingungen beispielsweise bei den Salzburger Festspielen, wo mehr Publikum zugelassen ist, seien aber nicht mit denen in Berlin vergleichbar. Außerdem sei noch unklar, in wieweit sich das Berliner Publikum derzeit überhaupt traue, Veranstaltungen zu besuchen. Die Saison beginnt erst in den kommenden Tagen.

Klaus Lederer will alle Maßnahmen seiner Verwaltung jeweils durch Wissenschaftler begleiten lassen. Seine Verwaltung sei weiterhin in ständigem Kontakt mit Experten und Expertinnen. Den Vorschlag des Fußballclubs Union Berlin, präventive Massentests durchzuführen, sei unrealistisch. Der umstrittene Vorschlag des Charité-Professors Stefan Willich bezüglich einer möglichen Vollbesetzung der Säle wiederum sei "nicht als sofortige Handlungsempfehlung" gedacht gewesen.

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