
© Lars von Törne
Festival in Erlangen zieht positive Bilanz: Internationaler Comic-Salon verzeichnet Besucherrekord
Vier Tage lang lockte die Universitätsstadt die Fans gezeichneter Bilderzählungen nach Mittelfranken. Und sie ließen sich auch von strömendem Regen nicht abschrecken
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Der diesjährige Internationale Comic-Salon Erlangen hat so viele Besucherinnen und Besucher wie nie zuvor registriert. Und das trotz anhaltenden Regenwetters. Der Veranstalter, das Kulturamt der Stadt Erlangen, gab am Montag die Zahl von „deutlich über 30.000“ Gästen an.
Vom 30. Mai bis 2. Juni war die mittelfränkische Universitätsstadt Gastgeberin des größten deutschen Festivals für grafische Literatur und Comic-Kunst. Es fand an mehr als 30 Veranstaltungsorten rund um den Erlanger Schlossgarten statt.
Zu erleben waren etwa 450 Künstlerinnen und Künstler. Ausstellende Verlagsvertreter äußerten sich zufrieden mit dem breiten Interesse.
„Beim Internationalen Comic-Salon wird die Comic-Kunst gefeiert, andererseits fällt das zunehmende Interesse an einer ernsthaften Auseinandersetzung mit komplexen gesellschaftlichen Themen auf“, heißt es in der Bilanz-Mitteilung. „Ausstellungen und Veranstaltungen zum Krieg in der Ukraine, zum Nahost-Konflikt und seinen Folgen oder zur weltweiten Gefährdung der Demokratie stießen auf großes Interesse.“

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Ebenfalls sehr gefragt seien die zahlreichen Angebote gewesen, selbst kreativ zu werden. Mehr als 80 Workshops für Kinder, Jugendliche und Erwachsene waren weitgehend ausgebucht. Das Programm „Kinder lieben Comics“ mit Lesungen, Workshops und Ausstellungen im Kulturzentrum E-Werk erreichte allein mehrere tausend Kinder und Familien.
Max-und-Moritz-Preise verliehen
Mit dem Max-und-Moritz-Preis wurde während des Salons in mehreren Kategorien die wichtigste Auszeichnung der Branche im deutschsprachigen Raum vergeben.

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Zur besten deutschsprachigen Comic-Künstlerin wurde Anna Sommer gekürt, als bester Comic für Kinder „Boris, Babette und lauter Skelette“ von Tanja Esch ausgezeichnet. Tobias Aeschbacher gewann mit „Der Letzte löscht das Licht“ in der Kategorie bestes deutsches Comic-Debüt.

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Der Publikumspreis ging an „Nichtlustig. Cartoon 2022-2024“ von Joscha Sauer. Bester internationaler Comic ist „Hör nur, schöne Márcia“ von Marcello Quintanilha, den besten Sachcomic verfasste Kate Charlesworth mit „United Queerdom“.
Ein Sonderpreis wurde dem französischen Künstler Joann Sfar für ein herausragendes Lebenswerk zuerkannt. Eine ihm gewidmete Werkschau unter dem Titel „Die Katze des Rabbiners“ ist noch bis 1. September im Erlanger Stadtmuseum zu sehen.
Mit dem Icom- und dem Ginco-Preis wurden zudem weitere Auszeichnungen für Independent-Comics verliehen, mehr zu allen Gewinnerinnen und Gewinnern hier. Der nächste Comic-Salon soll vom 4. bis 7. Juni 2026 stattfinden. (KNA/Tsp)
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