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Kultur: Cuba si!

Wenn sich eine kubanische Band Sierra Maestra nennt, huldigt sie nicht nur der "Wiege der Revolution", sondern auch dem ursprünglichen Son.In der Sierra Maestra, der im Südosten Kubas gelegenen Bergkette, verschanzte sich Castro mit seiner Guerilla.

Wenn sich eine kubanische Band Sierra Maestra nennt, huldigt sie nicht nur der "Wiege der Revolution", sondern auch dem ursprünglichen Son.In der Sierra Maestra, der im Südosten Kubas gelegenen Bergkette, verschanzte sich Castro mit seiner Guerilla.Für die Band aus dem Studentenmilieu, die 1976 in Havanna zusammenkam, war ein solcher Doppelbezug damals erfolgversprechend.Heute, da kubanische Musik überall eine Renaissance erlebt, die Revolution aber in ihrer größten Krise steckt, gehört die politische Konnotation der Sierra Maestra zu den historischen Altlasten.Immerhin trotzen die neun Musiker nach wie vor dem exilierten Son in seiner seicht-kommerziellen Spielart: der aktuellen Salsa aus New York oder Puerto Rico.Sie setzen auf die klassischen Septette des Son und reichern sein umfangreiches Repertoire mit neuen Harmonien und allerlei Schlagwerk an.Daß Juan de Marcos, der charismatische Bandleader, im Tränenpalast nicht dabei ist, tut dem Konzert keinen Abbruch.Es braucht keinen Starrummel, um zu begreifen, wie wunderbar die strahlende Trompete von Bßrbaro Teuntor einen ganzen Bläsersatz hervorzaubern kann.Und anders als ihre Großväter, die ihre Welttournee in maßgeschneiderten Anzügen bestreiten, erscheinen die Musiker von Sierra Maestra in ausgebeulter Bundfalte und simplem Schuhwerk.Der Son, geboren zwischen Rum, Zigarren und gebratenem Spanferkel, kommt auch ohne Etikette aus.

ROMAN RHODE

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