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Lektüre für das bildungsbürgerliche Wohnzimmer. Ephraim Kishon (1924-2005).

© United Archives via Getty Images/United Archives

Tagesspiegel Plus

Der satirische Versöhner: Ephraim Kishon zum 100. Geburtstag

Über seine Erfahrungen als Schoah-Überlebender las man in den 1960er Jahren noch geflissentlich hinweg. Heute ist die Zeit gekommen, sich neu mit diesem Bestsellerautor auseinanderzusetzen.

Von Birgit M. Körner

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In den 1960er Jahren avancierte er zum Lieblingsschriftsteller der Westdeutschen. Als „Versöhnungsfigur“, sagte Christina Weiß, die damalige Staatsministerin für Kultur, anlässlich von Ephraim Kishons Tod im schweizerischen Appenzell 2005, soll er dazu beigetragen haben, dass „die Deutschen wieder gemeinsam mit den Juden lachen konnten“. Bei dieser Vereinnahmung geriet jedoch in den Hintergrund, dass Kishon, obwohl er dies selbst nie verschwiegen hat, Schoah-Überlebender war. So hieß es schon in seiner ersten Kurzbiografie auf dem Klappentext zu „Drehn Sie sich um, Frau Lot“ (1961): „zu viele Schulen, zu viele Arbeitslager, ungarische, deutsche und russische“.

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