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Zuflucht Berlin. Die türkische Schriftstellerin und Übersetzerin Tezer Özlü (1943 – 1986).

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Tagesspiegel Plus

Die Schmerzensfrau: Die türkische Schriftstellerin Tezer Özlü wird neu entdeckt

In ihrem auf Deutsch geschriebenen Buch „Suche nach den Spuren eines Selbstmordes“ folgt Tezer Özlü den Wegen ihrer Lieblingsdichter: von ihrer Traumheimat Berlin, in die sie 1982 ein Stipendium führte, über Prag und Triest bis ins Turin von Cesare Pavese. Ein Porträt.

Von Gregor Dotzauer

Stand:

Schreiben war für sie eine Krankheit – und der Drang dazu gleichzeitig ein Stück Therapie. Er machte, wie es in einer Selbstauskunft von Tezer Özlü heißt, das Leben in ihren Augen erst interessant: „So interessant, dass man bei jeder Tür und bei jedem Menschen reinschauen will. Ich kann nur schreiben, wenn diese Krankheit unerträglich wird. Jetzt, wo ich 38 bin, ist mir der Kopf untragbar geworden. Mein einziger Vorteil als Schreiben-Wollende (ich gebrauche absichtlich das Wort Schriftstellerin nicht) ist, dass ich die Grenze zwischen Vernunft und Wahnsinn sehr gut kenne. Daraus habe ich gelernt, die Welt zu erfinden.“

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