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Kultur: Doppelt hält besser: Auszeichnung für Craig und Hölldobler

Das hat es noch nicht gegeben: einen hochdotierten Preis mit einem Doppelnamen. Jeder Name für sich würde den Geehrten zieren, denn Wilhelm von Humboldt und Benjamin Franklin haben weltweit einen guten Klang.

Das hat es noch nicht gegeben: einen hochdotierten Preis mit einem Doppelnamen. Jeder Name für sich würde den Geehrten zieren, denn Wilhelm von Humboldt und Benjamin Franklin haben weltweit einen guten Klang. Der Doppelname "Benjamin Franklin - Wilhelm von Humboldt Preis" steht zugleich für das Ziel: Gewürdigt werden jeweils ein deutscher und ein amerikanischer Wissenschaftler, die herausragende Beiträge zum transatlantischen Dialog geleistet haben. Der Preis ist jeweils mit 50 000 Mark dotiert und wird vom Daimer-Chrysler Fonds gestiftet. Am Sonnabend wurde er in der Humboldt-Universität erstmals vergeben.

Der amerikanische Preisträger ist Gordon A. Craig, emeritierter Professor für Geschichte an der Stanford University. Craig hat sich einen internationalen Ruf als profunder Kenner Deutschlands mit Werken über die Deutsche Geschichte seit 1864 und die Politik der Preußischen Armee erworben. In der Laudatio sagte der ehemalige Bundesforschungsminister Heinz Riesenhuber, "Craigs Werk hat Brücken über den Atlantik geschlagen."

Als deutscher Preisträger wurde Bert Hölldobler geehrt. Er ist heute Professor für Zoologie an der Universität Würzburg. In der Laudatio wies der Amerikaner Professor Kenneth Dam darauf hin, daß Hölldobler von 1973 bis 1990 an der Harvard Universität tätig war und dort zusammen mit E.O. Wilson ein Buch über die Ameisen veröffentlicht hat, das mit dem Pulitzer Preis für das beste Sachbuch des Jahres 1991 ausgezeichnet und in seiner deutschen Fassung 1995 als das Wissenschaftsbuch des Jahres gepriesen wurde.

Der Staatssekretär im Auswärtigen Amt,Hans-Friedrich von Ploetz, ließ sich die Gelegenheit nicht entgehen, auf die Bedeutung der transatlantischen Beziehungen hinzuweisen, die über die Politik hinaus bis in die Wissenschaft und Kultur reichen. In diesem Sinne unterstützt das Auswärtige Amt auch den Auslober des Preises: die Stiftung Deutsch-Amerikanisches Akademisches Konzil (DAAK). Das Konzil wurde im Jahr 1993 durch den damaligen Bundeskanzler Helmut Kohl und den amerikanischen Präsidenten Bill Clinton ins Leben gerufen und soll den Dialog über den Atlantik hinweg intensivieren. Im Mittelpunkt der Aktivitäten steht die Zusammenarbeit in der Wissenschaft vor allem durch den Aufbau interdisziplinärer Netzwerke für den Nachwuchs. Außerdem werden deutsch-amerikanische Studien zur Politikberatung gefördert. U. S.

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