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Ehrengast Italien: Die Frankfurter Buchmesse wird eröffnet
4.000 Aussteller, 1.000 Autoren: Die größte Bücherschau der Welt öffnet ab Mittwoch ihre Hallen.
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Am Dienstagnachmittag wird die Frankfurter Buchmesse mit Italien als diesjährigen Ehrengast feierlich eröffnet. Zu den Festredner gehören der Physiker Carlo Rovelli, die Schriftstellerin Susanna Tamaro und der Philosoph Stefano Zecchi. Unter dem Motto „Verwurzelt in der Zukunft“ präsentiert sich das Land mit über 90 Autorinnen und Autoren und 220 Neuerscheinungen auf dem deutschsprachigen Markt. Für eine Kontrovers sorgte im Vorfeld, dass der Roberto Saviano, der als Mafia-Experte und scharfer Kritiker der Regierung Meloni gilt, nicht auf der offiziellen Gästeliste steht. Dennoch wird er auf Einladung seines deutschen Verlags Hanser, des ZDF und der Buchmesse sein neues Buch „Falcone“ im Gespräch mit Deniz Yücel vorstellen.
Von Mittwoch bis Sonntag präsentieren dann rund 4.000 Verlage bei der weltweit größten Bücherschau ihre Neuerscheinungen. Rund 1.000 Autoren werden erwartet. In den ersten beiden Tagen ist die Messe nur für Fachbesucher zugänglich. Ab Freitag ist sie auch für das private Publikum geöffnet. Es kann sich auf Auftritte von Thomas Gottschalk, Max Mutzke, Peter Maffay, Elke Heidenreich, ESA-Astronaut Matthias Maurer und Bülent Ceylan freuen: Sie alle bringen ihre neuen Bücher mit.
Eine ganze Halle ist diesmal dem Trend „New Adult“ gewidmet. Damit will die Messe queeren Verlagen und dem steigenden Interesse eines jungen Publikums entgegengekommen, etwa am Genre Romantasy. Die Messe präsentiert aber nicht nur Gedrucktes, sondern digitale Medien aller Art. Zugleich versteht sie sich die Bücherschau als Plattform für gesellschaftspolitische Debatten.
Zum Abschluss wird am Sonntag wie jedes Jahr in der Paulskirche der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels verliehen. Er geht in diesem Jahr an die polnisch-amerikanische Historikerin Anne Applebaum. Sie ist Expertin für osteuropäische Geschichte und hat stets vor Wladimir Putins imperialem Denken gewarnt. Im Siedler Verlag ist gerade ihr Buch „Die Achse der Autokraten“ erschienen. Im vergangenen Jahr wurde Salman Rushdie mit dem Friedenspreis geehrt.
Der 26-jährige Hadi Matar aus New Jersey, der Rushdie 2022 im US-Bundesstaat New York niedergestochen und schwer verletzt haben soll, muss sich ab Dienstag wegen versuchten Mordes und schwerer Körperverletzung vor Gericht verantworten. Rushdie schrieb darüber sein Buch „Knife“. (Tsp/KNA)
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