
© Suhrkamp Verlag/Gábor Kiss
Erziehung zur Gottlosigkeit: András Viskys Jahrhundertroman „Die Aussiedlung“
Als Kind in den Lagern des rumänischen Sozialismus: Der Ungar András Visky hat über diese Erfahrung ein Werk geschaffen, das an die Seite der Bücher von Primo Levi und Imre Kertész gehört.
Stand:
Zwei Buchstaben, ein Stigma. Im Personalausweis der Mutter prangt der Stempel D.O., die Abkürzung für das rumänische domiciliu obligatoriu, zu Deutsch Zwangswohnsitz. Zusammen mit ihren sieben Kindern hat man Júlia, die aus Budapest stammende Ungarin, von der gemunkelt wird, sie sei auch eine Jüdin, aus Siebenbürgen in die Bărăgan-Steppe deportiert. Der Vater, ein evangelisch-reformierter Pastor, den die Securitate als Widerständler des kommunistischen Regimes verhört hat, ist da schon fern der Familie zu 22 Jahren Zwangsarbeit verurteilt worden.
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