Kultur: Filmtipp der Woche: "Pirosmani"
Alleine das Essen. Frische Brotlaibe, Käsekugeln, Krüge mit Butter, Tierhäute voll Wein.
Alleine das Essen. Frische Brotlaibe, Käsekugeln, Krüge mit Butter, Tierhäute voll Wein. Halt deine Hand auf, sagt Pirosmani, und schüttet dem Kind Honig in die Hände. Eine Hochzeit findet statt, die Braut tanzt allein, der Bräutigam sitzt steif am Tisch und schaut ihr nicht zu. Pirosmani ist ein seltsamer, wortkarger Film von Georgij Schengelaja aus dem Jahr 1969: über den gleichnamigen georgischen Volksmaler und Zeitgenossen Rousseaus, einen armen Schlucker, der die Menschen liebte und die Kunstwelt nicht kannte. Seine Welt ist eine Traumzeitwelt, mit traurigschönen Bildern, naiv und statuarisch wie Pirosmanis Gemälde und doch mit fantastischem Überschwang. Man staunt, bemerkt die Geschwätzigkeit unserer westlichen Filmsprachen und geht mit Händen voller Honig nach Hause.