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Berlinale Tagebuch: Frühstück mit dem Oscar-Mann

Wir sind uns, glaube ich, alle einig, die Berlinale und der Goldene Bär sind das Allergrößte. Aber neben dem Allergrößten gibt’s vielleicht noch das Aller-Allergrößte: den Oscar.

Wir sind uns, glaube ich, alle einig, die Berlinale und der Goldene Bär sind das Allergrößte. Aber neben dem Allergrößten gibt’s vielleicht noch das Aller-Allergrößte: den Oscar. Mit einem Oscarpreisträger zu frühstücken, ist selbst für eine Produzentin wie mich etwas Aufregendes. Im Café Einstein sitzen Stefan Ruzowitzky (Die Fälscher) und ich bei Rührei, Orangensaft, Tee und Wiener Melange und diskutieren gemeinsame Projekte. Danach zu einem Live-Interview zu N24, wo ich über „Henri 4“ und den wunderbaren Stress der Berlinale befragt werde. Dann ins Büro, denn unser mittelständisches Unternehmen muss trotz der Filmfestspiele funktionieren. Danach Besprechungen mit meinem Kreativteam für das Jahr 2011/2012. Dafür ist die Berlinale ideal, weil wie sonst nie an einem Ort auch die Verantwortlichen aller Fernsehsender persönlich erreichbar sind.

Am frühen Abend zum ZDF-Empfang und dann zur französischen Botschaft. Für ein paar Minuten wieder ins Büro. Lippenstift angelegt, ein Abendkleid angezogen, mit einem Wort aufgebrezelt – leider verspätet, weil Arbeit wichtiger ist als feiern, zur Gala von „Cinema for Peace“, mit dem besten Ehemann aller Zeiten, Wolf Gremm, der dort schon mit Christine Neubauer auf mich wartet. Alle sind immer ganz aufgeregt, wenn es um diese Veranstaltung geht. Ich allerdings werde immer skeptischer. Der idealistische, politische und humanistische Ansatz gerät immer mehr in den Hintergrund. Stattdessen feiert man sich selbst und das auf höchstem Niveau. „Cinema for Peace“ muss aufpassen, dass es sich nicht selbst überlebt oder beliebig wird.

Als ich mit meinen Mann um 23 Uhr nach Hause fahre, habe ich nicht das Gefühl, irgendetwas zu versäumen, sondern falle glücklich vor Mitternacht in meinen wohlverdienten Schlaf.

Am nächsten Morgen wieder im Einstein – während der Berlinale für mich so etwas wie ein Wohnzimmer – mit meiner wunderbaren Partnerin und Tochter Tanja und dem Chef der Telepool, Thomas Weymar, der den Weltvertrieb für einige unserer Filme organisiert. Es wird wieder ein langer anstrengender, aber wunderschöner Tag werden.

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