
© Jennifer Jones
Fünf Jahre nach dem Anschlag von Hanau: „Sie geben keine zwei Cent auf einen Ausländer“
Niculescu Păuns Sohn Vili-Viorel wurde ermordet. Der Vater macht den Behörden schwere Vorwürfe. Regisseur Marcin Wierzchowski zeigt das Ringen der Angehörigen um Gerechtigkeit. Ein Doppelgespräch.
Stand:
Herr Wierzchowski, Sie sind Dokumentarfilmer und haben die Angehörigen und die Überlebenden des Anschlags von Hanau vor fünf Jahren begleitet. Herr Păun, Ihr Sohn Vili-Viorel wurde dabei ermordet. Der Attentäter tötete am Abend des 19. Februar 2020 neun Menschen aus rassistischen Motiven. Ihr Sohn verfolgte den Täter im Auto, wurde dann von ihm erschossen. Sein Mut kostete ihn das Leben, aber er hat vermutlich verhindert, dass dort mehr Menschen starben. Was für ein Mensch war Ihr Sohn?
NICULESCU PĂUN: Ich erzähle Ihnen eine Geschichte, die Vilis Charakter beschreibt. Ein Kollege vom Vili war 2019 gerade nach Deutschland gekommen, er hatte das einzige Handy der Familie bei seiner Frau und seinen zwei Kindern in Rumänien gelassen. Und jedes Mal, wenn er seine Familie kontaktieren wollte, musste er meinen Vili um sein Handy bitten.
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