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Kultur: Ganz schön windig

Wo Drachenfans in und um Berlin Freude haben

Ein perfektes Wochenende für Drachensteiger sagen die Meteorologen voraus. In Berlin wird es sonnig, und es werden Windgeschwindigkeiten von bis zu 41 Kilometern pro Stunde erwartet. Warum ist es in dieser Jahreszeit eigentlich so windig? Michaela Koschak von Wetterdienst Meteomedia kennt die Antwort: „Im Herbst und im Winter sind die Temperaturunterschiede zwischen den Polen und dem Äquator höher als im Sommer. Die Natur will das ausgleichen. Durch Sturmtiefs sollen die Temperaturunterschiede verringert werden. Dadurch kommt der Wind.“

Sonne und Wind – schön und gut. Aber wo kann man seine Drachen am besten steigen lassen? Zwei Orte sind bei Drachensteigern in Berlin besonders beliebt: Der Teufelsberg im Grunewald und der Freizeitpark Marienfelde. Der Teufelsberg entstand durch Trümmerschutt aus dem Zweiten Weltkrieg. Oben auf dem Plateau gibt es gute Windbedingungen. Wer den Trubel auf dem Teufelsberg meiden möchte, für den hat Michael Steltzer vom Drachenladen „Flying Colors“ in Schöneberg einen Tipp: „An der Bundesstraße 101 Richtung Großbeeren kommt direkt nach der Stadtgrenze eine Wiese mit viel Platz.“ Steltzer ist Drachensteiger aus Leidenschaft. „Ich finde das ganze Jahr über Tage mit viel Wind.“

Die hohen Windgeschwindigkeiten am Wochenende jedenfalls sind gute Bedingungen für das zehnte „One Sky One World“-Festival im Britzer Garten in Neukölln. In Berlin und auf der ganzen Welt lassen am Sonntag Menschen Drachen steigen und wollen damit gemeinsam ein Zeichen für den Frieden setzen. Von 11 bis 17 Uhr gibt es Lenkdrachenvorführungen, Infostände und ein Zelt, in dem man seine eigenen Drachen bauen kann.

Und was sind die neuesten Trends beim Drachensteigen? Laut Michael Steltzer gibt es auch für Anfänger immer mehr Drachen ohne Stäbe. Sie sehen aus wie Gleitschirme. Auch Tricklenkdrachen werden immer öfter gekauft. „Die machen Breakdance in der Luft“, sagt Steltzer. Mit den Drachen können noch waghalsigere Manöver geflogen werden. Beliebt ist auch das Kitesailing, bei dem ein großer Drachen vor ein Surfbrett oder einen Wagen gespannt wird. In Berlin gibt es dafür zu wenig Platz. Kitesailer müssen nach Brandenburg oder an die Ostsee ausweichen.

Benjamin Hammer

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