zum Hauptinhalt

Kultur: Gustav Mahlers 9. Sinfonie in der Philharmonie

Die erste Reaktion: So was nennt man Größenwahn! Die zweite Reaktion: Das will ich hören!

Die erste Reaktion: So was nennt man Größenwahn! Die zweite Reaktion: Das will ich hören! In der Philharmonie spielt die Junge Sinfonie Berlin Gustav Mahlers 9. Sinfonie, eines der schwersten, schwergewichtigsten Mammutwerke der Musikgeschichte. Nicht gerade Alltagskost für Laienorchester. Da muss schon ein ehrgeiziger Dirigent wie Marc Piollet auf dem Pult stehen. Der weiß genau, was er seinen Leuten zumuten kann: Vom ersten Takte an hält er die Zügel fest in der Hand, treibt an, sorgt dafür, dass trotz der Massen auf der Bühne alle Instrumentengruppen hörbar bleiben. Und die Musiker folgen ihm mit maximaler Konzentration und beneidenswerter Kondition. Lediglich das Publikum ist platt: Nach dem monumentalen Kopfsatz stöhnt ein Musiker-Vater hinter mir: "Starker Tobak!" Kein Wunder, denn Mahlers Musik klingt bei Laien natürlich viel archaischer, moderner als bei Profiorchestern, die alles ihrem "samtigen" Klangideal unterwerfen. So wird aus Mahlers Todesvision eine spannende Story aus dem prallen Leben. Und das passt ja auch viel besser zu einem Jugendorchester.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false