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„Hetze und politischer Druck“: ZDF-Fernsehrat verurteilt Anfeindungen gegen Journalisten Theveßen und Hayali
Einschüchterung und Drohungen nehme man nicht hin, betonte der ZDF-Intendant.
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Der ZDF-Fernsehrat hat massive Anfeindungen gegen die Journalisten Elmar Theveßen und Dunja Hayali scharf verurteilt. „Wir verurteilen jede Form von Hetze und politischem Druck, mit dem versucht wird, unabhängige und kritische Berichterstattung einzuschränken“, erklärte der Fernsehrat am Freitag in Mainz. Die beiden ZDF-Journalisten waren nach Äußerungen im Zusammenhang mit dem Attentat auf den christlich-nationalistischen US-Aktivisten Charlie Kirk heftig in die Kritik geraten.
ZDF-Intendant Norbert Himmler erklärte: „Meine Kolleginnen und Kollegen sind seit mehr als einer Woche Hass und Hetze im Netz ausgesetzt.“ Gegen sie würden offene Drohungen bis hin zu Morddrohungen ausgesprochen. Das ZDF arbeite „nach hohen Qualitätsstandards“, erklärte Himmler weiter. „Dennoch: Fehler passieren.“ Das ZDF setze sich mit Kritik von außen gewissenhaft auseinander. „Einschüchterung und Drohungen aber nehmen wir nicht hin“, erklärte Himmler.
Hayali warf Kirk „menschenfeindliche Aussagen“ vor
Hayali hatte während ihrer Moderation eines Berichts zum Attentat auf Kirk im „heute journal“ gesagt, dass es mit nichts zu rechtfertigen sei, wenn Gruppen den Tod Kirks feierten - „auch nicht mit seinen oftmals abscheulichen, rassistischen, sexistischen und menschenfeindlichen Aussagen“. Offensichtlich habe der „radikalreligiöse Verschwörungsanhänger“ damit aber auch einen „Nerv getroffen“.
Der als ZDF-Korrespondent in Washington tätige Theveßen hatte in der ZDF-Sendung „Markus Lanz“ gesagt, Kirk habe geäußert, dass Homosexuelle gesteinigt werden müssten. Tatsächlich zitierte Kirk in seiner Äußerung eine Bibelstelle. Das ZDF teilte damals laut verschiedenen Medienberichten mit, dass dieser Zusammenhang deutlicher hätte herausgestellt werden müssen. Theveßen bedaure, „an der Stelle nicht ausführlicher gewesen zu sein“, hieß es. (AFP)
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