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Die südkoreanische Schriftstellerin Han Kang bei ihrer Nobelpreis-Vorlesung am 7. Dezember 2024 in Stockholm.

© REUTERS/PONTUS LUNDAHL/TT

Tagesspiegel Plus

Im Namen aller Toten: „Unmöglicher Abschied“, der neue Roman von Literaturnobelpreisträgerin Han Kang

Im Gedenken an die Opfer des Massakers auf der Insel Jeju kurz nach dem Zweiten Weltkrieg begibt sich die Schriftstellerin Han Kang aus dem Seoul der Gegenwart in ein Zwischenreich von Diesseits und Jenseits.

Von Gregor Dotzauer

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Die Toten begegnen den Lebenden in vielerlei Gestalt. Sie bewohnen Erinnerungspaläste und hausen in Verdrängungskammern, sie bevölkern Träume und Alpträume. Ihre Gebeine türmen sich in Katakomben auf und verschwinden in Massengräbern, und wenn es für sie noch nicht an der Zeit war zu sterben oder sie gar in Unfrieden von dieser Welt geschieden sind, kehren sie notfalls als Geister zurück, die sich mit Hilfe einer Schale Reisbrei ins Leben zurückfüttern lassen.

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