
© dpa/Kirsty Wigglesworrth
Internationaler Booker-Preis: Georgi Gospodinow gewinnt mit „Time Shelter“
Zum ersten Mal wird ein aus dem Bulgarischen ins Englische übersetzter Roman mit dem renommierten Literaturpreis ausgezeichnet. Die Jury würdigte Gospodinows Werk über Alzheimer-Patienten als „brilliant“.
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Mit „Time Shelter“ von Georgi Gospodinow hat erstmals ein aus dem Bulgarischen ins Englische übersetzter Roman den renommierten Internationalen Booker-Preis gewonnen. Die Jury würdigte das Werk des 55-Jährigen in der Übersetzung von Angela Rodel als „brillanten Roman voller Ironie und Melancholie“. In dem Buch geht es um eine Klinik, die Alzheimer-Patienten in die Vergangenheit bringt – aber mit ihrem Erfolg auch gesunde Menschen anzieht, die dort dem Horror der Moderne entfliehen wollen.
„Es ist ein tiefgreifendes Werk, das sich mit einer sehr aktuellen Frage beschäftigt: Was passiert mit uns, wenn unsere Erinnerungen verschwinden?“, sagte die Juryvorsitzende Leïla Slimani einer Mitteilung vom Dienstagabend zufolge. Zugleich biete das Buch neue Perspektiven auf Länder wie Bulgarien, die einst im Mittelpunkt des ideologischen Konflikts zwischen Kapitalismus und Kommunismus standen.
Deutscher Clemens Meyer auf der Longlist des Booker-Preises
Das Preisgeld von 50.000 Pfund (rund 57.500 Euro) wird zu gleichen Teilen zwischen den jeweiligen Autoren und Übersetzern aufgeteilt. Der Literaturpreis ehrt die besten fremdsprachigen und ins Englische übersetzten Romane, die in Großbritannien oder Irland veröffentlicht worden sind.
Auf der Longlist hatte auch der Leipziger Clemens Meyer mit seinem Roman „Als wir träumten“ gestanden. Er schaffte es jedoch nicht auf die Shortlist. (dpa)
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