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Kultur: Invaliden der Kunstgeschichte

Skulpturen sind wie Körper, sie altern und brechen. An antike Torsi ohne Arm und Kopf sind wir gewohnt, die Zeiten, da man versuchte, sie zu ergänzen, lange vorbei.

Skulpturen sind wie Körper, sie altern und brechen. An antike Torsi ohne Arm und Kopf sind wir gewohnt, die Zeiten, da man versuchte, sie zu ergänzen, lange vorbei. Doch auch an jüngeren Werken nagt der Zahn der Zeit. Der Fotograf Bernd Wolf ist in die Depots des Kolbe-Museums gestiegen, um dort nach den Gipsmodellen Kolbes zu fahnden. Seine Fotos zeigt das Museum vom 20.1. bis 3.3.

Wolf fand eine Mannschaft von Invaliden: Alter und Feuchtigkeit haben die Metallskelette rosten, den Gips brüchig werden lassen. Gliedmaßen sind abgefallen oder vor weiterem Verfall mit Mullbinden geschützt. Der Verfall macht die Skulpturen menschlich, verletzlich, vergänglich. Dass sie auf etwas "warten", so der Ausstellungstitel, glaubt man gern. Dass sie gewartet werden, weniger.

til

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