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Kultur: Kaperfahrt

Sonnig: Jason Mraz in der Berliner Passionskirche

Nur mit einer Akustikgitarre und einer Djembe stehen Jason Mraz und sein alter Freund Noel Toca Rivera vor Altar, Orgel und der roten Backsteinkanzel in der ausverkauften Berliner Passionskirche. Es ist der einzige Deutschland-Stopp, des US- Amerikaners, der mit der Single „I’m Yours“ 2008 seinen Durchbruch schaffte. Der etwas verschroben wirkende Mraz begeistert das Publikum mit seiner zarten, hohen Stimme und einer großartigen Mischung aus akustischem Songwriter-Pop, sonnigen Melodien, einprägsamen Refrains und stimmungsvollen, wortgewandten Texten. Barfuß, in dunklen Leinenklamotten und mit einem Stirnband in den Haaren erinnert er an Johnny Depps Piratenfigur aus „Fluch der Karibik“. Auch sein trockener Humor passt dazu.

Stimmlich klingt der 34-Jährige hingegen eher wie Don MacLean oder Tracy Chapman – allerdings ohne melancholische Töne. Dafür wiederholt der zweifache Grammy Award-Gewinner in einem Song das Wort „fuck“ immer wieder. Auch sonst geht es in der Kirche an diesem Abend nicht sonderlich heilig zu: Ein Roadie trägt ein T-Shirt mit Totenkopfaufdruck und das Publikum schlürft genüsslich sein Bier. Gott sei Dank war der Papst gerade anderweitig beschäftigt! Rebecca Schindler

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