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Kultur: Kleine Brötchen, große Kuchen

Die gute Nachricht zuerst: Kulturstaatsminister Michael Naumann will die kulturelle Filmförderung in Deutschland verstärken und hat die Mittel um 2,5 Millionen auf 18 Millionen Mark erhöht. Verstärkt werden die Förderung von Dokumentar-, Kurz- und Kinderfilmen, von Verleihern und Kommunalen Kinos sowie die Drehbuchförderung.

Die gute Nachricht zuerst: Kulturstaatsminister Michael Naumann will die kulturelle Filmförderung in Deutschland verstärken und hat die Mittel um 2,5 Millionen auf 18 Millionen Mark erhöht. Verstärkt werden die Förderung von Dokumentar-, Kurz- und Kinderfilmen, von Verleihern und Kommunalen Kinos sowie die Drehbuchförderung. "Was die Politik macht, tut sie", sagte Naumann am Dienstag in Berlin. Will heißen: Die Neuerungen in den Förderrichtlinien verbessern die Grundlagen des deutschen Films; für dessen Qualität müssen nach wie vor die Filmschaffenden sorgen.

Und nun die schlechte Nachricht: Die in Naumanns "Bündnis für den Film" versprochene Stärkung der Produzentenrechte bleibt vorerst eine löbliche Absichtserklärung. Naumanns Ansinnen, den übergroßen Einfluss der koproduzierenden Fernsehsender mit einer Verkürzung der Rechterückfallfrist zu verringern, harrt der Realisierung. Die nächste, dritte "Bündnis"-Runde soll im April tagen. Falls es nicht zu einer Einigung zwischen den hart verhandelnden Interessensverbänden kommt - und das ist zu befürchten -, will Naumann die jetzige produzentenfeindliche Regelung per Gesetzesinitiative verändern. Dann riskiert er allerdings den Rückzug der TV-Anstalten aus der Filmfinanzierung. So bleibt es vorerst bei den kleinen Brötchen der kulturellen Filmförderung. Um den großen Kuchen - nämlich die lukrativen Zweitverwertungsrechte - balgen sich derweil die Lobbyisten.

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