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Der Intendant der Komischen Oper Barrie Kosky.

© Jan Windszus / Komische Oper

Komische Oper Berlin: Das plant Barrie Kosky in der neuen Saison

2019/20 an der Komischen Oper: Kirill Serebrennikow inszeniert Strawinsky, Kosky und Jurowski tun sich für "The Bassarids" von Hans Werner Henze zusammen.

Einem Bruder im Geiste widmet Intendant Barrie Kosky die kommende Spielzeit der Komischen Oper: dem griechischen Gott Dionysos. Zur Saisoneröffnung bringt Kosky zusammen mit dem Dirigenten Vladimir Jurowski "The Bassarids" von Hans Werner Henze heraus, eine mythische Geschichte er eben jenen Dionysos und die Macht des Rausches. Um existenzielle Ding wie Verlockung, Leben und Lust, Wahnsinn und Tod geht es in "The Rake's Progress" von Igor Strawinsky. Der russische Regisseur Kirill Serebrennikow, dessen Hausarrest gerade überraschend aufgehoben wurde, kehrt damit an die Komische Oper Berlin zurück. Verdis "La Traviata" wiederum wird von der Regisseurin Nicola Raab auf die Bühne gebracht. Die Ensemblemitglieder Nadja Mchantaf und Vera-Lotte Böcker geben dann im Wechsel ihre Rollendebüts in der Titelpartie.

Gleich zwei Werke des einst berühmten, heute weitgehend in Vergessenheit geratenen jüdisch-tschechischen Komponisten Jaromír Weinberger will die Komische Oper 2019/20 ausgraben: Zum einen "Schwanda", der Dudelsackpfeifer aus dem Jahr 1927, damals ein Welterfolg - und eine der wenigen spätromantischen Musiktheaterkomödien. Und zum anderen die Operette "Frühlingsstürme", die Weinberger eigens für den Tenor-Superstar Richard Tauber schrieb. Sie kam im Januar 1933 als letzte Operette der Weimarer Republik heraus und wurde seitdem nicht wieder gespielt. Für Koskys Neuinszenierung wird sie neu orchestriert, da die Partitur als verschollen gilt.

Konzert-Triologie über Flucht

Richard Jones inszeniert Händels "Jephta", die musikalische Leitung hat Alte-Musik-Spezialist Christian Curnyn. Und bei der traditionell kurz vor Weihnachten konzertant aufgeführten Operette gibt es diesmal eine deutsche Erstaufführung: "Dschainah" von Paul Abraham ist 84 Jahre nach der Wiener Uraufführung nun endlich in Berlin zu hören. Bezug auf die Zeit der 1920er und 1930er Jahre nimmt zudem der Chanson-Abend "Ich wollt', ich wär ein Huhn!" mit Anne Sofie von Otter und Wolfram Koch.

Und natürlich gibt es auch wieder die Uraufführung einer Kinderoper. Diesmal ist Michael Endes "Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer" die Vorlage. In einer "Flucht" betitelten Konzert-Trilogie werden zudem Musikerinnen und Musiker mit ganz unterschiedlichen Fluchthintergründen vom Auswandern, Einwandern und Bleiben erzählen.

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