Dresden: Kulturpalast wegen Brandgefahr geschlossen
Mit der Dresdner Philharmonie ist eines der führenden deutschen Orchester ohne eigene Spielstätte. Der Kulturpalast der Elbestadt wurde wegen Brandgefahr mit sofortiger Wirkung geschlossen.
Stand:
Dresden - Vorerst gibt es im Dresdner Kulturpalast keine Veranstaltungen mehr. Die Philharmonie muss nach einer Ausweichspielstätte suchen. Es bestehe Gefahr für Leib und Leben, begründete der amtierende Oberbürgermeister Lutz Vogel (parteilos) die Maßnahme. Bereits vor einem Monat hatte ein Gutachten erhebliche Mängel an dem Haus ergeben. Damals waren Fachleute eher zufällig auf Defizite gestoßen, als sie für die grundlegende Sanierung des Hauses recherchierten.
Experten kritisierten die "feuerunbeständigen" Türen, mangelhafte Dämmung und offene Durchbrüche in den Wänden. Feuer und Rauch könnten sich rasend schnell ausbreiten, hieß es. Eine Behebung der Mängel wird voraussichtlich bis zum Ende der Sommerpause dauern und zwei Millionen Euro kosten. Ende 2008 soll dann die komplette Sanierung des 1969 vollendeten Kulturpalastes beginnen. Dann muss das Gebäude für mindestens 16 Monate schließen. Die Stadt rechnet mit Kosten von rund 25 Millionen Euro.
Der Stadt drohen nun Regressforderungen von Konzertveranstaltern in Millionenhöhe. "Wir werden als Träger des Kulturpalastes nicht ohne Schadenersatzforderungen herauskommen", sagte der Dresdner Finanzbürgermeister Hartmut Vorjohann. Derzeit stehe man in Kontakt mit allen Veranstaltern. Entlassungen seien aber nicht geplant. Alle Mitarbeiter ziehen während des Umbaus in andere Gebäude der Stadt. (tso/dpa)
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: