
© Kristian Sickinger
Kurt Weill Fest Dessau: Heiße Rhythmen für die Bauhausstadt
Was der Berliner Kulturmanager Gerhard Kämpfe fürs 31. Kurt Weill Fest plant, das am 24. Februar in Dessau startet.
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Er hat das sommerliche „Classic Open Air“-Spektakel auf dem Gendarmenmarkt erfunden und 30 Jahre lang geleitet. Nach den Zumutungen der Corona-Jahre aber war Gerhard Kämpfe bereit, sein Herzensprojekt in andere Hände abzugeben: 2022 hat er die Marke an Peter Schwenkows „Deutsche Entertainment AG“ verkauft.
Doch der 1948 geborene Kämpfe, der schon Werbekaufmann, Schauspieler, Musiker, Komiker und Friedrichstadtpalast-Berater war, hatte stets mehrere Eisen im Feuer. Jetzt fokussiert er sich auf die Arbeit als Musikproduzent und „Pyronale“-Veranstalter, für 2024 plant er außerdem ein Techno-Festival. Und er leitet, zusammen mit der Musikwissenschaftlerin Constanze Mitter, das Kurt Weill Fest in Dessau.
Pop und Jazz im Bauhaus
Die Bauhausstadt, 110 Kilometer Luftlinie südwestlich von Berlin gelegen, ist ein beliebtes Kurzurlaubsziel vieler Kulturbürger aus der Hauptstadt. Genau diese Klientel will Kämpfe zum Musikfestival locken, das dem berühmtesten Sohn der Stadt gewidmet ist, dem „Dreigroschenoper“-Komponisten Kurt Weill.
Für Berliner interessant ist beispielsweise die musikalisch-literarische Goethe-Soiree, die der Pianist Sebastian Knauer mit Klaus Maria Brandauer gestaltet. Im Bauhaus gibt es einen Mascha-Kaleko-Liederabend, ein Konzert der Newcomer-Band „Herr Ulrich“ sowie Weills Musical „Lost in the stars“ in einer Fassung für Jazztrio und Gesang.
Das Anhaltische Theater Dessau ist unter anderem mit der Neuinszenierung einer spätromantischen Opernrarität dabei, Alexander Zemlinskys „König Kandaules“. Für die Leute aus der Region holt Gerhard Kämpfe Berliner Größen wie das Duo Pigor und Eichhorn nach Dessau oder auch die „Happy End“-Inszenierung vom Renaissancetheater. Frederik Hanssen
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