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Europäische Verständigung: Leipziger Buchpreis für Martin Pollack

Der österreichische Schriftsteller und Übersetzer Martin Pollack erhält den Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung 2011. In seinen historischen Reportagen werfe er „stets ein erhellendes Licht auch auf unsere Gegenwart“, heißt es zur Begründung. Die Auszeichnung ist mit 15 000 Euro dotiert.

Der österreichische Schriftsteller und Übersetzer Martin Pollack erhält den mit 15 000 Euro dotierten Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung 2011. In der Begründung der Jury heißt es, dass der 66-jährige, in Wien lebende Publizist in seinen historischen Reportagen „stets ein erhellendes Licht auch auf unsere Gegenwart wirft“. Er fokussiere diese literarische Kunstform auf dem heiklen Grat zwischen Essayistik und Dokumentation mit seiner Empathie immer darauf, den namenlosen Opfern der Geschichte Name und Würde zuzuschreiben. In seinem jüngsten, bei Zsolnay erschienenen Buch „Kaiser von Amerika“ macht er die Massenflucht der Juden, Polen und Ukrainer aus Galizien zu Beginn des vorigen Jahrhunderts als Prototyp heutiger Migrationsströme mit ihrem Schlepper-Unwesen und Menschenhandel kenntlich.

Pollack wurde 1944 im oberösterreichischen Bad Hall geboren. Er studierte Slawistik und osteuropäische Geschichte und arbeitete unter anderem für den „Spiegel“ in Wien und Warschau. Zu seinen anderen Büchern zählt die Reportagensammlung „Warum wurden die Stanislaws erschossen?“, „Der Tote im Bunker – Bericht über meinen Vater“ und „Anklage Vatermord – Der Fall Philipp Halsmann“. Als Übersetzer hat sich Pollack vor allem um das Werk seines polnischen Reporterkollegen und Freundes Ryszard Kapuscinski verdient gemacht. Die Preisverleihung findet zur Eröffnung der Leipziger Buchmesse am 16. März 2011 im Gewandhaus zu Leipzig statt. Die Dankesrede des Preisträgers ist zugleich die Eröffnungsrede. In den vergangenen Jahren ging die Auszeichnung unter anderem an den ungarischen Schriftsteller György Dalos, den Berliner Historiker Karl Schlögel sowie Juri Andruchowytsch und Geert Mak. Tsp

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