Buber-Rosenzweig-Medaille: Leon de Winter geehrt
Mit der Verleihung der Buber-Rosenzweig-Medaille an den niederländischen Schriftsteller Leon de Winter hat am Sonntag in Berlin die Woche der Brüderlichkeit begonnen.
Berlin - Die Veranstaltungsreihe, die seit den 50er Jahren von den Gesellschaften für Christliche-Jüdische Zusammenarbeit organisiert wird, dient der Verständigung zwischen beiden Religionen. Bundesweit werden auch in diesem Jahr wieder viele hundert Veranstaltungen ausgerichtet. Zu den Höhepunkten zählt das erste offizielle Gespräch zwischen dem Vatikan und den Rabbinern in Deutschland am 9. März in Berlin.
De Winter («Malibu», «Leo Kaplan», «Hoffmans Hunger») wurde wie der Verein «Gesicht zeigen!» für das «entschiedene Eintreten gegen antisemitische und rassistische Tendenzen in Politik, Gesellschaft und Kultur» ausgezeichnet. Der 51 Jahre alte Schriftsteller und Sohn von Holocaust-Überlebenden setzt sich immer wieder gegen Antisemitismus und Israelfeindlichkeit ein. Die Buber-Rosenzweig- Medaille erinnert an die jüdischen Philosophen Martin Buber und Franz Rosenzweig.
Die Laudatio hielt die Schauspielerin Iris Berben. «Sie blicken auf die Eigenheiten der Menschen mit so viel Wärme, schreiben mit einem so großen Herzen und denken mit einem so klaren und wachen Verstand, dass man ihre Mahnungen, ihre Analysen und Kommentare nicht falsch verstehen kann», sagte Berben. Sie kritisierte in ihrer Laudatio auch, dass es in Berlin nach dem so genannten Ehrenmord an einer Türkin keine große Demonstration gab. «Ich stelle mir vor, dass für diesen Protest die Straßen gesperrt werden - anstatt für Rollerblade-Paraden», sagte sie unter dem Beifall des Publikums.
Für den Verein «Gesicht zeigen! Aktion weltoffenes Deutschland», der sich gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus, Antisemitismus und rechte Gewalt einsetzt, nahm der Vorsitzende Uwe-Karsten Heye die Ehrung entgegen. (tso/dpa)
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