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Katharine Mehrling weiß als Chansonsängerin ebenso zu begeistern wie als Musical-Diva.

© promo

Mehr als ein Liederabend: Katharine Mehrling singt Weill

Katharine Mehrling und Barrie Kosky bringen die Berlin-Lieder von Kurt Weill auf die Bühne der Komischen Oper Berlin: als szenische Collage mit großem Orchester.

Zwei Stunden sitz ich nun in Cafe Bauer: Wenn du nicht willst, dann sag es ins Gesicht. Deswegen wird mir meine Milch nicht sauer - ich pfeif auf dich, mein Schatz. Na schön, dann nicht!“ Ein bitteres Chanson hat Erich Kästner da geschrieben. Und Kurt Weill war genau der richtige, um die passende Musik zu komponieren zur Wutrede des Fräulein Erna Schmidt.

Katharine Mehrling schlüpft jetzt an der Komischen Oper in die Rolle der Sitzengelassenen – und Barrie Kosky steht ihr dabei zu Seite. Aber nicht wie im erfolgreichen Liederabend „Lonely House“ am Klavier, sondern als Regisseur. Denn der Abend mit Berlin-Songs von Kurt Weil, der am 26. März in der Behrenstraße Premiere feiert, ist größer angelegt und szenischer.

Kai Tietje hat Orchesterarrangements der Lieder geschrieben, es gibt ein Bühnenbild (von Klaus Grünberg) und Kostümkreationen von Victoria Behr für die Diva des Abends sowie die Statisten, die sie umschwirren werden wie Motten das Licht. Mit dabei ist außerdem der Tänzer Michael Fernandez.

„Lonely House“ drehte sich um die Stücke, die Weill im Exil in Paris und New York geschrieben hat. Der neue Abend mit dem Titel „…und mit morgen könnte ihr mich“ springt dagegen zum jungen Komponisten zurück, in seine glücklichen Berliner Jahre. Neben Songs aus der „Dreigroschenoper“ und aus „Happy End“ wird Katharine Mehrling auch Nannas Lied interpretieren, die Metropolen-Hymne „Berlin im Licht“ – und eben Erna Schmidts Abrechnung mit dem Taugenichts-Liebhaber. Die geht übrigens so weiter: „Du brauchst nicht denken, dass ich dich entbehre. Mit dem Verkehr mit mir, das ist jetzt aus. Auch ich hab‘ so etwas wie eine Ehre: Lass dich nicht blicken, Schatz, sonst fliegst du raus!“

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