Bundeskunsthalle: Millionen von Euro verschwendet?
Die Open-Air-Konzerte auf dem Bonner Museumsplatz sind in Gefahr. Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages will, dass die Bundeskunsthalle keine neuen Verträge mehr abschließt. Grund sind Verschwendungsvorwürfe.
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Bonn - Zudem soll Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) das kaufmännische Handeln der Verantwortlichen der Kunst- und Ausstellungshalle überprüfen. Die Bundeskunsthalle wollte sich nicht dazu äußern. Zuvor hatte der Bundesrechnungshof heftige Kritik am Geschäftsgebaren der Betreibergesellschaft der Bundeskunsthalle geübt. Die jährlich mit einem zweistelligen Millionenbetrag - 2005 waren es 17 Millionen Euro - aus der Bundeskasse geförderte Gesellschaft habe Veranstaltungen organisiert, die mit den Ausstellungen nichts zu tun gehabt hätten, hieß es.
Gemeint sind die Freiluftkonzerte mit international bekannten Popstars unter einem Zeltdach auf dem Vorplatz im Sommer sowie die im Winter dort betriebene Eisbahn. Diese Veranstaltungen hätten zwischen 2002 und 2005 Verluste von mehr als fünf Millionen Euro gebracht, die die Gesellschaft mit Fördermitteln des Bundes ausgeglichen habe. Die Kunst- und Ausstellungshalle dürfe zwar weitere Aktivitäten organisieren, diese müssten jedoch im Zusammenhang mit den Ausstellungen stehen.
Der Haushaltsausschuss empfahl Neumann, mit Hilfe eines Wirtschaftsprüfers selbst das kaufmännische Handeln der Gesellschaft zu prüfen. Ende Mai sollen die Finanzen der Bundeskunsthalle erneut Thema im Haushaltsausschuss sein. (tso/dpa)
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