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Musiker, Schriftsteller und Dramaturg: Brasilianer Chico Buarque nimmt Camões-Literaturpreis entgegen
Der brasilianische Musiker, Schriftsteller und Dramaturg Chico Buarque hat den Camões-Preis, die höchste literarische Auszeichnung der portugiesischsprachigen Welt, bekommen.
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Rund vier Jahre nach dessen Gewinn hat der brasilianische Musiker, Schriftsteller und Dramaturg Chico Buarque den Camões-Preis, die höchste literarische Auszeichnung der portugiesischsprachigen Welt, entgegen genommen. Das war am Montag im brasilianischen Fernsehen zu sehen.
Der damalige rechte brasilianische Präsident Jair Bolsonaro weigerte sich, die für die Verleihung des Preises an den Künstler erforderlichen Dokumente zu unterzeichnen. „Es tröstet mich, dass der Ex-Präsident die seltene Höflichkeit besaß, die Urkunde meines Camões-Preises nicht zu beschmutzen“, sagte Buarque nun in seiner Rede in Anwesenheit von Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva, der in Portugal zu Gast ist.
Der aus Rio stammende Buarque sang einst politische Lieder gegen die Militärdiktatur in Brasilien (1964-1985) und wurde 1966 auch international mit dem Stück „A Banda“ berühmt. Buarque schrieb auch Theaterstücke, etwa 1978 die „Ópera do Malandro“, eine Version von Brechts Dreigroschenoper, sowie mehrere Romane.
In „Mein deutscher Bruder“, 2016 auf Deutsch erschienen, erzählt er, wie er auf ein jahrzehntealtes Familiengeheimnis stieß: Er hatte einen Halbbruder in der DDR, den Sänger Sérgio Günther (1930-1981). Buarque erfuhr dies erst lange nach dessen Tod.
Der mit 100 000 Euro dotierte Preis ist nach dem portugiesischen Dichter Luís de Camões (1524-1580) benannt, Autor des Nationalepos „Die Lusiaden“. Er wird nach einem Übereinkommen zwischen Portugal und Brasilien seit 1989 alljährlich abwechselnd in einem der beiden Länder für das Gesamtwerk eines portugiesischsprachigen Autors vergeben. (dpa)
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