
© Moritz Haase
Nach Mobbing-Vorwürfen am Berliner Ensemble: „#Motherfuckinghood“ zurück auf dem Spielplan
Um sich mit Mitarbeiterinnen des BE zu solidarisieren, setzten Jorinde Dröse und Claude De Demo ihr Stück zeitweise aus. Ihre Bedingungen für eine Wiederaufnahme wurden nun erfüllt.
Stand:
Ab dem 30. März wird die One-Woman-Show „#Motherfuckinghood“ von Jorinde Dröse und Claude De Demo wieder im Berliner Ensemble zu sehen sein. Das gaben die Regisseurin und die Schauspielerin am Montagabend in den sozialen Medien bekannt.
Kurz nachdem „Der Spiegel“ Anfang März eine Recherche über Mobbing-Vorwürfe am Haus veröffentlichte, hatten die beiden Frauen bekanntgegeben, dass sie ihr Erfolgsstück über Widrigkeiten, denen Mütter in der Gesellschaft ausgesetzt sind, vorerst aussetzen wollten. Mitarbeiterinnen aus der Maskenabteilung hatten gegenüber dem „Spiegel“ Schikane durch die Chefin geschildert, unter der insbesondere Mütter zu leiden gehabt hätten. Man habe von den Frauen ständige Verfügbarkeit verlangt, das Arbeitsumfeld sei von Herabwürdigung, Kontrolle und Einschüchterung bestimmt gewesen.
Das Berliner Ensemble hatte nach der Veröffentlichung der Vorwürfe in einem Statement geäußert, dass man Beschwerden der Mitarbeiterinnen in der Vergangenheit „sehr ernst genommen“ und mit Coachings und Mediationsverfahren darauf reagiert habe. Zuletzt habe es Ende 2024 ein Gespräch der Geschäftsführung mit der gesamten Maskenabteilung gegeben, in dem sich die Beteiligten positiv über die gegenwärtige Stimmung im Team und am Haus geäußert hätten.
Die Theatermacherinnen hatten sich daraufhin mit den Betroffenen solidarisch erklärt und eine echte Aufarbeitung der Vorwürfe gefordert. Mittlerweile haben die Verantwortlichen des BE um den Intendanten Oliver Reese den Prozess im Haus neu aufgerollt. Die Leiterin der Maskenabteilung wurde vorerst freigestellt, der Geschäftsführer legte sein Amt nieder. (crei)
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