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Kulturgüterschutz: Neumann strikt gegen Verkauf von Kulturgütern

Kulturstaatsminister Bernd Neumann lehnt den Verkauf von Kulturgütern aus Museen grundsätzlich ab. Es beunruhige ihn sehr, wenn aus "kurzsichtigen finanziellen Erwägungen" Stücke verkauft werden sollen.

Bonn - Einmal verkauftes Kulturgut sei in der Regel für die Öffentlichkeit unwiederbringlich verloren, sagte Neumann (CDU) auf einer Fachkonferenz zum Thema Kulturgüterschutz in Bonn weiter. Er verwies dabei auf Pläne der nordrhein-westfälischen Stadt Krefeld, ein Gemälde von Claude Monet zu veräußern, um die Sanierung des Kaiser-Wilhelm-Museums zu finanzieren. "Besonderen Anlass zur Sorge" sehe er darüber hinaus mit Blick auf den Handschriften-Streit in Baden-Württemberg. Ein Verkauf von Handschriften aus der Badischen Landesbibliothek wäre "ein fahrlässiger Umgang mit unserem kulturellen Erbe" und aus kulturpolitischer Sicht "nicht vertretbar".

Die baden-württembergische Landesregierung hatte im Zuge eines Vergleichs mit dem Markgrafenhaus Baden geplant, Handschriften im Wert von 70 Millionen Euro zu verkaufen, um dem Adelshaus die Instandhaltung von Schloss Salem zu ermöglichen. Nach heftigen Protesten sucht Ministerpräsident Günther Oettinger (CDU) inzwischen nach einer Alternative. Im Gespräch ist ein "Drei-Säulen-Modell" unter Einbeziehung von Spenden, Landesmitteln sowie Beiträgen von verschiedenen Kultureinrichtungen, etwa in Form von Verkäufen einzelner Stücke aus ihren Sammlungen. (tso/ddp)

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