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Barrie Kosky, Intendant und Chefregisseur der Komischen Oper.

© Paul Zinken/dpa

Pläne der Komischen Oper: La Bohème, Händel und eine Fußballoperette

Eine echte Kosky-Spielzeit mit Operetten und Musiktheater: Was der Chef der Komischen Oper Berlin für die Saison 18/19 plant.

„Als Chef muss man retten“, sagt Barrie Kosky, der aktuell an der Komischen Oper mehrfach einspringen muss. Statt der Premiere von „Ich wollt ich wär’ ein Huhn“ begleitet er am Klavier jüdische Operettenlieder – und nachdem die Regisseurin erkrankt ist, übernimmt er auch die Neuinszenierung von Händels „Semele“. Dazwischen flugs zum „Zauberflöten“-Gastspiel nach Japan. Doch zuvor noch die Pläne für die kommende Saison vorstellen. Sie wird wieder eine echte Kosky-Spielzeit, seine siebte: Die Operetten von Paul Abraham setzen ihre Renaissance mit „Viktoria und ihr Husar“ (23.12., konzertant) und „Roxy und ihr Wunderteam“ fort, einer Fußball-Operette von 1937 mit den Geschwistern Pfister (31.5.19). Abrahams „Ball im Savoy“ wird wieder aufgenommen.

Die erste Premiere der Saison bringt Korngolds „Die tote Stadt“ erstmals an die Komische Oper, Robert Carlsen inszeniert, Ainārs Rubiķis dirigiert. Der neue Generalmusikdirektor an der Behrenstraße leitet zudem die Uraufführung von „M – Eine Stadt sucht einen Mörder“, einem Musiktheater von Moritz Eggert nach dem Film von Fritz Lang und einer Idee von Barrie Kosky, der auch inszeniert (5.5.19). Der Intendant übernimmt weiterhin die Regie bei Bernsteins „Candide“, eingebettet in ein Festival zum 100. Geburtstag des Komponisten. Mit „La Bohème“ schließlich befragt Kosky einen Klassiker neu, den Walter Felsenstein und Harry Kupfer prägend für die Komische Oper gedeutet haben (27.1.19). Nach langem Bitten ist es Kosky gelungen, Kupfer für eine Regie an seinem ehemaligen Haus zu gewinnen. Der Altmeister entschied sich für Händels Oper „Poros“, die er einst als Regieassistent in Halle kennengelernt hatte (16.3.19.). Mit dem „Zauberer von Oz“ von Pierangelo Valtinoni kommt eine neue Kinderoper auf die große Bühne (28.10.).

Kosky bestätigt, dass Kultursenator Klaus Lederer ihn über seinen aktuellen Vertrag, der bis 2022 läuft, an der Komischen Oper halten will. Dann beginnt auch die Sanierung des Hauses. Ein Konzept für die „Zeit im Exil“ hat Kosky bereits erarbeitet. Es geht von vier bis fünf Jahren aus, in denen die Komische Oper im Schiller Theater residiert, dort aber nur eine Winterbespielung mit Musicals plant – und ansonsten an vielen Orten in der Stadt spielen will. Ob mit oder ohne Kosky, lässt der Chef noch offen.

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