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Jimmy Page (r) und Robert Plant erschienen am Dienstag in L.A. vor Gericht: Die beiden Gründungsmitglieder von Led Zeppelin, hier auf einem Bild von 2012, müssen sich in einem Plagiatsprozess verantworten.

© dpa/Peter Foley

Plagiatsprozess um "Stairway to Heaven": Robert Plant und Jimmy Page von Led Zeppelin vor Gericht

Ist "Stairway to Heaven" ein Plagiat des Songs "Taurus"? Die Band Spirit findet, ja. Zum Prozessauftakt in Los Angeles wurden beide Songs angespielt.

Im Plagiatsprozess um die Rock-Hymne „Stairway to Heaven“ sind zwei Mitglieder der angeklagten Band Led Zeppelin vor Gericht erschienen. Sänger Robert Plant und Gitarrist Jimmy Page zeigten sich US-Medien zufolge zum Prozessauftakt am Dienstag in einem Gerichtssaal in Los Angeles, während eine Jury aus vier Männern und vier Frauen ausgewählt wurde. Ein potenzieller Juror war ausgeschlossen worden, nachdem er sich als Led-Zeppelin-Fan geoutet und eine „große Liebe“ für Plant und Page geäußert hatte.

Vor dem Gerichtssaal hofften zahlreiche Fans darauf, einen Blick auf ihre Rockidole werfen zu können. Zum Auftakt ließ Peter Anderson, einer der Anwälte Led Zeppelins, das fragliche Lied und auch das angebliche Plagiatsvorbild „Taurus“ von der Band Spirit anspielen, wie die „Los Angeles Times“ am Mittwoch berichtete. Plant und Page äußerten sich zunächst nicht selbst.

Gitarrist Jimmy Page nennt die Plagiatsvorwürfe "lächerlich"

Mick Skidmore, Nachlassverwalter des Spirit-Gitarristen Randy Wolfe (1951-1997), hatte Led Zeppelin verklagt, weil die Band die berühmten ersten Gitarrenakkorde von „Stairway to Heaven“ von „Taurus“ abgekupfert haben soll. Page und Plant hatten ihren Hit geschrieben, nachdem Led Zeppelin und Spirit 1968 und 1969 gemeinsam auf Tournee gegangen waren.

Frühere Spirit-Mitglieder sagten, dass Led Zeppelin sie dabei wahrscheinlich „Taurus“ spielen hörte. Page hatte die Plagiatsvorwürfe als „lächerlich“ bezeichnet. Die fragliche Akkordfolge sei viel zu allgemein gehalten, als dass jemand urheberrechtlich Anspruch darauf erheben könne, argumentieren die Anwälte von Led Zeppelin.

Es geht um Tantiemen in Höhe von 500 Millionen Dollar

Bei der Urheberschaftsfrage geht es um einen Anteil an den Tantiemen für das 1971 auf der LP „Led Zeppelin IV“ erschienene Acht-Minuten-Stück. Diese wurden auf mehr als 500 Millionen US-Dollar (knapp 445 Mio Euro) geschätzt. Das Magazin „Rolling Stone“ setzte das Stück auf Platz 31 der größten Songs aller Zeiten. Jimmy Page nannte das Lied sein „Baby“ und sagte, dass es „die Essenz der Band kristallisierte“.

Gegen Led Zeppelin hatte es schon früher Plagiatsvorwürfe gegeben, unter anderem beim Hit „Whole Lotta Love“. Es kam jeweils zu außergerichtlichen Einigungen. Richter Gary Klausner zufolge könnte der Prozess etwa fünf Tage dauern. (dpa)

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