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Die Front, so nah: Ein Schlachtengemälde aus Edward Bergers „Im Westen nichts Neues“.

© Reiner Bajo

Tagesspiegel Plus

Schlachtfeld Kino: Antikriegsfilme haben keine Helden

Am Sonntag werden die Oscars verliehen, „Im Westen nichts Neues“ gilt als einer der Favoriten. Hat der deutsche Regisseur Edward Berger mit seinem Film einen Nerv getroffen?

Von Julian Dörr

Es gibt viele Umschreibungen dafür, was Film ist, aber die wirkungsvollste stammt aus Jean-Luc Godards „Pierrot Le Fou“ von 1965: Auf einer Party der Pariser Bohème fragt Ferdinand, gespielt von Jean-Paul Belmondo, einen anderen Gast, was genau denn das Kino sei. Es ist Samuel Fuller, der US-amerikanische Regisseur, ein harter Hund, bekannt für seine Filme über ebenso harte Hunde. Mit Sonnenbrille auf der Nase und der obligatorischen Zigarre zwischen den Zähnen antwortet er: „Ein Film ist wie ein Schlachtfeld.“ Jedes weitere Wort wirft Fuller wie eine Granate in den Raum: „Es gibt Liebe. Hass. Action. Gewalt. Und Tod. In einem Wort: Emotionen.”

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