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Spotify-Chef Daniel Ek bei einem Medien-Event in New York im Mai 2015.

© Reuters/Shannon Stapleton

Ablasshandel bei Streaming-Dienst: Spotify reagiert mit 100-Millionen-Dollar-Programm auf Rassismus-Skandal

Spotify-Chef wolle Podcaster Rogan nicht „zum Schweigen bringen“. Stattdessen will er mit 100 Millionen Dollar marginalisierte Gruppen fördern.

Nach rassistischen Äußerungen des beliebten US-amerikanischen Podcasters Joe Rogan kommt zwar Kritik von Spotify-Chef Daniel Ek. Trotzdem will er dem Showhost weiterhin eine Plattform bieten.

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In einem Mitarbeiterbrief, in den Reuters am Sonntag Einblick nehmen konnte, schrieb der Vorstandsvorsitzende und Mitgründer des weltgrößten Musik-Streamingdienstes: „Ich möchte einen Punkt ganz klar machen. Ich glaube nicht, dass die Antwort sein kann, Joe zum Schweigen zu bringen.“ Nichtsdestotrotz verurteile er die Äußerungen auf das Schärfste.

Zuvor hatte sich Rogan zum zweiten Mal innerhalb einer Woche für sein Verhalten entschuldigt – diesmal für rassistische Äußerungen. Im Vorfeld war ein Video an die Öffentlichkeit gekommen, in dem Aussagen von Rogan aus verschiedenen Episoden der vergangenen zwölf Jahre zusammengeschnitten wurden, in denen er das N-Wort benutzt. Jüngst wurden mehrere Podcast-Folgen von „The Joe Rogan Experience“ entfernt, was Rogan laut Ek selbst veranlasst hatte.

Zugleich gab der Spotify-Chef bekannt, sein Unternehmen werde 100 Millionen Dollar für die Lizenzierung, Entwicklung und Vermarktung von Inhalten historisch marginalisierter Gruppen ausgeben. Zuletzt hatte es scharfe Kritik an Spotify wegen mangelnder Diversität gegeben.

Rogan arbeitet seit einiger Zeit exklusiv für Spotify. Der Kampfsportler und frühere Polizist gehört zu den erfolgreichsten Podcastern weltweit. Er ist auch bekannt dafür, Impfkritiker zu hofieren.

Sänger und Songwriter Neil Young und Joni Mitchell haben deswegen ihre Musik von Spotify entfernen lassen. Die Diskussionen haben den Aktienkurs von Spotify stark fallen lassen. Spotify verspricht inzwischen, bei jeglichen Covid-Diskussionen auf der Plattformen „Beratung“ anzubieten. (Reuters)

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