
© Gregor Hohenberg
Star-Cellistin Raphaela Gromes im Gespräch: „Mit dem Cellostachel bin ich gut bewaffnet“
Raphaela Gromes ist eine der bedeutendsten deutschen Cellistinnen. Für ihre Karriere geht sie ins Fitnessstudio, teilt Cello-Sessions am Strand auf Instagram – und spielte vor fiependen Hörgeräten in Altersheimen.
Stand:
Frau Gromes, das Cello galt lange als unziemlich für Frauen. Cellistinnen mussten im Damensitz spielen oder „weithinwallende Gewänder“ tragen wie die Französin Lise Cristiani um 1850. Merken Sie noch etwas von dieser Diskriminierung?
Selten, aber ein Kritiker schrieb, er wünschte sich, mein Cello zu sein. Solche sexistischen Erwartungen kann ich gut abblocken, auch wenn manchmal mehr über mein Aussehen geschrieben wird als über mein Cellospiel. Manche Kolleginnen haben weit schlimmere Erfahrungen machen müssen, von Bemerkungen wie „Schönes Mädchen, so eine kann ja nicht gut spielen“ bis hin zu sexuellen Übergriffen. Ich selber habe so etwas zum Glück nie erlebt.
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