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Sturmschäden: Trümmer auf Kölner Dionysos-Mosaik geschleudert

Nach dem schweren Sturm befürchtet das Römisch-Germanische Museum in Köln schwere Schäden an seinem weltbekannten Dionysos-Mosaik aus der Zeit um etwa 220-230 n.Chr.

Köln - "Für uns war das der Super-Gau", sagte Museumsleiter Hansgerd Hellenkemper. Die umherfliegende Holzabdeckung eines Brunnens hatte während des Sturms am Donnerstag drei große Fenster des Museums durchschlagen. Die massiven Holzbohlen und die Sperrholzplatten fielen ebenso wie die Glasscherben auf das 75 Quadratmeter große Mosaik.

Noch in der Nacht wurden die zerstörten Fenster des Gebäudes provisorisch gesichert. "Durch die offenen Scheiben wäre es in dem Gebäude zu einem Temperatursturz gekommen. Dies hätte gravierende Folgen für unsere Ausstellungsstücke aus geklebtem Glas, Holz und Elfenbein haben können", sagte Hellenkemper.

Bisheriger Schaden von rund 100.000 Euro

Das Mosaik wurde provisorisch mit Styroporplatten abgedeckt. "Eine genaue Schadensanalyse ist erst nach einer zuverlässigen Sicherung der Fassade möglich", sagte der Museumsleiter. Allein durch die zerstörten Glasscheiben sei bislang ein Schaden von rund 100.000 Euro entstanden, eventuelle Kosten für eine Restaurierung des Mosaiks sind darin noch nicht enthalten.

Das Mosaik war 1941 bei Bauarbeiten für einen Luftschutzbunker am Kölner Dom freigelegt worden. Später wurde das Römisch-Germanische Museum um das Fundstück herumgebaut. Das Mosaik gilt als einer größten und besterhaltenen römischen Böden nördlich der Alpen. Sein Wert wird von Hellenkamp mit etwa 15 Millionen Euro angegeben. (tso/ddp)

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