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Die Allah-Las aus Los Angeles.

© Promo

Mitreißendes Allah-Las-Konzert in Berlin: Uh-La-Lah!

Feiner Westcoast-Rock: Die Allah-Las aus Los Angeles geben ein mitreißendes Konzert im ausverkauften Berliner C-Club.

Eigentlich liefern die Allah-Las aus dem sonnigen Los Angeles den perfekten Soundtrack für einen unbeschwerten Sommertag. Doch auch wenn die Tage wieder kürzer und die Gesichter länger werden, kann man sich über die Band freuen, die sich im Windschatten ihres ehemaligen Produzenten Nick Waterhouse weit nach vorn geschoben hat und dabei so vielen Fans ans Herz gewachsen ist, das sie locker den C-Club ausverkauft haben. Bis zur Halskrause in den Sixties verbuddelt könnte man den Burschen zwar vorwerfen, dass sie vornehmlich einen alten Sound aufwärmen, doch sie wärmen ihn gut und gar nicht mal altbacken auf.

Nach ihrem erfolgreichen Debütalbum bricht auch das neue Album „Worship The Sun“ mit offensivem Charme aus dem Revival-Ghetto aus und transportiert scheinbar mühelos den Sound der Kinks, Zombies, Animals, Byrds oder Beau Brummels in die heutige Zeit. Ein Eindruck, der sich beim Konzert bestätigt, wenn sie mit lässiger Eleganz schönste Melodien aus dem Griffärmel schütteln und zu einem coolen Mix aus Westküsten-Psychedelia, Surf- und Beat-Romantik verrühren. Das Quartett entwickelt eine schwebend schwärmerische Atmosphäre. Ihr kribbeliger Wohlfühl-Gitarrensound, zeichnet sich durch eine subtile Melancholie und spielerische Dramatik aus. Die Songs klingen manchmal etwas windschief oder sanft entrückt, dann wieder gefährlich lospolternd, mit kurz angebundenen Gitarrensoli und langgezogenen „Uh-La-Lahs“.

Die Allah-Las sind immernoch auf Schmusekurs

Dabei sind die Allah-Las noch immer klar auf Schmusekurs. Sie haben zwar nach der ersten zerflossenen Liebe ihren Glauben an den großen Kürbis verloren, was sie freilich nicht davon abhält weiter „I Wanna Be Your Man“ zu schnurren und mit schwermütigem Unterton zu flirrenden Gitarren und treibendem Schlagzeug über Herzschmerz zu singen. Meistens übernimmt Frontmann Miles Michaud die jubilierende Leadstimme, die sich in flotte Mitsing-Refrains steigert und dann wieder sanft und lässig auf den Boden gezogen wird. Neu ist ein fünfter Musiker, der die Songs mit ratternder Perkussion unterfüttert. Auch die neuen Songs fügen sich nahtlos ein.

Am nachhaltigsten zünden aber ihre beiden Singles von 2012, „Catamaran“ und das als Zugabe gespielte „Tell Me (What’s On Your Mind)“. Ob das die Zukunft der Rockmusik sein soll – wen schert’s? Der „Summer of Love“ ist jedenfalls noch nicht vorbei, so lange es die Allah-Las gibt. Eine Band, die alle Welt gut findet, weil man will, das sie gut ist. Es sind in der Tat süße Jungs.

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