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Kultur: Unter Beschuss und erfolgreich: die Zukunft der Berliner Schaubühne

Ronald Schill, Hamburgs Innensenator, ist jetzt offensichtlich vollkommen übergeschnappt. Er fordert die Schließung des Deutschen Schauspielhauses, der größten Sprechbühne der Republik, um seinen Polizeibeamten Einbußen zu ersparen.

Ronald Schill, Hamburgs Innensenator, ist jetzt offensichtlich vollkommen übergeschnappt. Er fordert die Schließung des Deutschen Schauspielhauses, der größten Sprechbühne der Republik, um seinen Polizeibeamten Einbußen zu ersparen. Das ist der Übergang vom Populismus zur Barbarei. Die Theater stehen unter verschärftem Beobachtungsdruck, auch in Berlin. Hier muss sich die Schaubühne „überfallartiger Angriffe“ von Finanzsenator Thilo Sarazzin erwehren, wie Thomas Ostermeier gestern erklärte. Doch der künstlerische Leiter am Lehniner Platz ist optimistisch. Nach einer erfolgreichen Spielzeit erfreut man sich wachsenden Zuschauerinteresses, und Kultursenator Thomas Flierl hat jüngst noch einmal versichert, dass er an die Schaubühne glaubt.

Dafür gibt es gute Gründe. Die Pläne für die kommende Saison versprechen viel. Bereits am 21. August beginnt man mit einem Uraufführungsreigen des Kanadiers George F. Walker. Unter dem Titel „Suburban Motel 1 6“ inszenieren Armin Petras, Enrico Stolzenburg und Ostermeier. Am 10. September kommt Brechts „Im Dickicht der Städte“ ( Regie: Grzegorsz Jarzyna) heraus; die Produktion musste im April wegen eines Bühnenunfalls von Hans Michael Rehberg verschoben werden. Thomas Ostermeier inszeniert später den „Würgeengel“ (Karst Woudstra nach Bunuel) und die Feydeau-Komödie „Champignol wider Willen“. Sasha Waltz hat zwei Großprojekte: „insideout“, das in Graz uraufgeführt wird (ab 9. Oktober in Berlin) und eine noch nicht benannte Choreografie im März 2004. In Luk Percevals Regie kehrt im November Jutta Lampe zurück – als „Andromache“ nach Racine. Alles wird gut? R. S.

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