
© Matthias Horn
Vom Sprungbrett zur Todesfalle: „Die Brücke von Mostar“ über Jugendliche im Krieg
Plötzlich im Überlebensmodus: Mit Schauspielstudierenden der Universiät der Künste inszeniert Fabian Gerhardt an der Vagantenbühne eindrücklich das Grauen des Bosnienkriegs.
Stand:
Das letzte Foto vor dem Krieg zeigt schon kein Lächeln mehr. Anders als die Selbstportraits, die Mina, Mili, Leila und Sasha früher gemacht haben: Bilder der Unbeschwertheit, die als Erinnerungen am Kühlschrank hängen. Auf diesem Polaroid sind nur starre Minen zu sehen, erhellt von einem unsichtbaren Fernseher, der verkündet, was nicht wahr sein darf. Obwohl es sich längst angedeutet hatte, auch innerhalb der Freundesclique. War nicht die Leichtigkeit zuletzt gewichen, waren nicht die üblichen Neckereien zwischen dem Kroaten Mili und dem Bosnier Sasha fast in einer Prügelei gemündet? „Es sind merkwürdige Zeiten“. So hatten sie sich zu beruhigen versucht.
- showPaywall:
- true
- isSubscriber:
- false
- isPaid:
- true