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Waldschlößchenbrücke: 300 Jahre alte Buche bekommt Gnadenfrist

Weil er dem Bau der Waldschlößchenbrücke im Weg steht, sollte ein jahrhundertealter Baum heute fallen. Nun haben ihn seine Freunde von der Umweltorganisation Robin Wood gerettet - vorerst.

Rund 200 Demonstranten haben heute morgen in Dresden das Fällen einer 300 Jahre alten Buche für die umstrittene Waldschlößchenbrücke verhindert. Die Stadt Dresden sagte die geplante Räumung und Fällung des Baumes aus Sicherheitsgründen ab. Die Buche steht einer Zufahrtsstraße für die umstrittene Brücke im Dresdner Elbtal im Weg, deshalb soll sie beseitigt werden. Das gleiche Schicksal erlitten schon mehrere Bäume und Sträucher.

Die Stadt gibt sich vorerst geschlagen, da seit Dezember rund 20 Umweltaktivisten der Organisation Robin Wood die Buche besetzen. Es wäre nicht ohne weiteres möglich, die in der Baumkrone sitzenden Umweltschützer herunterzuholen, sagte der Sprecher der Stadtverwaltung, Kai Schulz. Aufatmen können die Baumfreunde aber nicht, denn ein neuer Fäll-Termin soll schon bevorstehen. Diesen hält die Stadt allerdings geheim.

Keine Änderung der Baupläne vorgesehen

Alexander Gerschner von Robin Wood nennt als Ziel der Besetzung, sich "in die politische Auseinandersetzung einzumischen" und gegen eine "verfehlte Verkehrsplanung" zu kämpfen. Die Umweltschützer argumentieren, dass beim Brückenbau nur auf eine der geplanten sieben Fahrspuren verzichtet werden müsse, um den Baum zu erhalten. Die Stadt hatte diesen Vorschlag aber zurückgewiesen, da sie eine Änderung der Baupläne für zu kompliziert hält.

Der Bau der Waldschlößchenbrücke ist nicht nur aus Naturschutzgründen heftig umstritten. Wenn sie gebaut wird, droht dem Elbtal der Verlust des Unesco-Welterbetitels. (ut/ddp/dpa)

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