
© Suhrkamp Verlag/Max Zerrahn
Berliner Schriftsteller im Gespräch: Was ist ein Hundesohn, Herr Keskinkılıç?
Auch die Moschee sei ein Ort des körperlichen Begehrens, sagt der Autor Ozan Zakariya Keskinkılıç. Ein Gespräch über die komplexe Verwobenheit von Glaube und Sexualität.
Stand:
Herr Keskinkılıç, in Ihrem Debütroman „Hundesohn“ schreiben Sie über einen jungen Mann namens Zeko, der als queerer Muslim in Berlin lebt. Anders als in vielen anderen Coming-of-Age-Geschichten bricht der Protagonist aufgrund seines sexuellen Begehrens nicht mit seinem Glauben, sondern versucht, sich im Spannungsfeld seiner Identitäten zu orientieren. Wieso wollten Sie diese Geschichte erzählen?
Ich wollte mit Erwartungen brechen. Sonst hätte ich eine klassische Coming-out-Geschichte geschrieben: Ein muslimischer Junge, unterdrückt von Religion und Kultur, will frei leben, emanzipiert sich, verlässt seine Familie, sagt „Scheiß Islam“. Natürlich gibt es solche Plots, mich langweilen sie.
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