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Kultur: ZURÜCK-POP

Manche Konzerte sind wie gemacht für Pärchen.Und den November.

Manche Konzerte sind wie gemacht für Pärchen.Und den November.So wie das von Xavier Naidoo, dem neuen "3p"-Star aus Mannheim.Zum einen war die Columbiahalle so voll, daß sich Körperkontakt beim besten Willen nicht vermeiden ließ.Zum anderen tat Naidoo alles, um die 273 Grad Kelvin draußen vor der Tür vergessen zu machen und für Wärme zu sorgen."Alles" war in diesem Fall: er sang.Er sang "Ich kann dich sehen" mit einer Stimme voller Kraft und Soul - die Folge waren etliche Wunderkerzen, emporgereckte brennende Feuerzeuge und Pärchen, die sich verliebt in die Augen sahen.Er säte seine Coverversion des Grönemeyer-Songs "Flugzeuge im Bauch" und erntete Wunderkerzen, Feuerzeuge, knutschende Pärchen.Zwischen die ruhigen Stücke streute er mit Gefühl für die richtige Mischung und die Stimmung schnellere Songs.Und überzeugte immer mit seiner Stimme, die viel voller, viel gewaltiger klang als auf CD.Hervorragend unterstützt, besonders bei einer Unplugged-Gospel-Einlage, wurde er von den beeindruckenden Background-Vocalistinnen Linda und Kerstin.Schlechter wurde das Konzert immer dann, wenn Naidoo den Soul und Funk verließ, um den harten Hip-Hop-Bruder zu markieren.Das liegt ihm nicht, und seine Stimme verliert zu sehr von ihrer Wirkung.Unnötig deshalb auch der kurze Ausflug zu den Red-Hot-Chili-Peppers und ihrem "Give it away now".Natürlich brachte er seinen Hit "Frei sein" und rief mit "Nicht von dieser Welt" - na was schon - Wunderkerzen, Feuerzeuge und ineinander verschlungene Pärchen auf den Plan.Aber das war schon in Ordnung so, schließlich ist es November und alleine viel zu kalt.

DIRK SCHÖNLEBE

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