
© dpa/AP/Jacquelyn Martin
Mahnbriefe an insgesamt 14 Länder verschickt: Trump setzt Zölle für Japan und Südkorea fest – und droht den Ländern
US-Präsident Donald Trump hat Japan und Südkorea mit Briefen über die neuen Zölle informiert. Er will noch weiteren Ländern solche Schreiben schicken. Unklar ist, ob die EU dazu gehört.
Stand:
US-Präsident Donald Trump hat die ersten von mehreren angekündigten Briefen mit Zollbestimmungen gegen andere Länder bekanntgemacht. Demnach werden auf alle Produkte aus Japan und Südkorea, die in die USA eingeführt werden, ab dem 1. August 25 Prozent Zölle erhoben. Diese werden demnach abseits von branchenspezifischen Zöllen fällig.
Trump sprach zudem eine Warnung an die beiden Länder aus: „Wenn Sie sich aus irgendeinem Grund entscheiden, Ihre Zölle zu erhöhen, dann wird die Zahl, um die Sie diese erhöhen wollen, zu den 25 Prozent, die wir erheben, hinzugerechnet.“
Trump hatte zuvor angekündigt, dass 14 Länder von Japan bis Myanmar bis Mittwoch entsprechende Briefe erhalten. Unklar ist, ob auch die EU dabei sein wird.
Insgesamt 14 Mahnbriefe veröffentlichte Trump in seinem Onlinedienst Truth Social. Danach müssen Japan, Südkorea, Malaysia, Kasachstan und Tunesien ab August mit US-Zöllen von jeweils 25 Prozent rechnen.
Für Südafrika, Bosnien-Herzegowina, Indonesien, Serbien, Bangladesch, Kambodscha und Thailand kündigte er Aufschläge zwischen 30 und 36 Prozent an, für Laos und Myanmar sogar 40 Prozent.
In den nahezu gleichlautenden Briefen kritisierte der Präsident, die Handelsbeziehungen dieser Länder mit den USA seien „bei Weitem nicht“ ausgeglichen. Er verwies darauf, dass die Vereinigten Staaten mehr Produkte importierten als sie in diese Länder ausführten.
Später räumte er ein, dass die Importaufschläge zwar „final“ seien – er aber verhandlungsbereit sei. „Wenn sie mit einem anderen Angebot anrufen und es mir gefällt, dann machen wir es.“
EU bekommt erneuten Aufschub gewährt
Die EU hingegen kann nach einer Fristverlängerung im US-Zollstreit vorerst durchatmen. Trump hatte Strafzölle gegen die EU zunächst für eine dreimonatige Verhandlungsfrist ausgesetzt. Diese hätte eigentlich am Mittwoch geendet, wurde aber durch den US-Präsident kurzfristig bis zum 1. August verlängert.
Auf die Frage, ob die Frist zum 1. August verbindlich sei, sagte er in Anwesenheit von Journalisten: „Ich würde sagen verbindlich, aber nicht zu 100 Prozent.“ Er zeigte sich offen, sollten die Handelspartner ihm einen Vorschlag unterbreiten.
Im April hatte Trump einen Basiszoll in Höhe von zehn Prozent auf fast alle Importe aus der EU eingeführt. Zusätzlich gelten Sonderzölle auf bestimmte Produkte, etwa auf Stahl- und Aluminium- sowie Autoimporte. Mit seiner Zollpolitik will Trump erreichen, dass mehr in den USA produziert wird. (dpa, AFP)
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