zum Hauptinhalt

Studiengebühren: Abschalten

Kaum eingeführt, sind die Studiengebühren in Deutschland schon wieder ein Auslaufmodell. Baden-Württemberg ist das fünfte Land, das sie nach einem Regierungswechsel beerdigen will.

Stand:

Kaum eingeführt, sind die Studiengebühren in Deutschland schon wieder ein Auslaufmodell. Baden-Württemberg ist das fünfte Land, das sie nach einem Regierungswechsel beerdigen will. Sind die Gebühren nun gefloppt? Die Stipendien, die die Wirtschaft einst massenhaft in Aussicht stellte, kamen nicht. Studienkredite schon, aber mit hohen und gefährlich flexiblen Zinsen. Und manches Land senkte seinen Zuschuss für die Universitäten, so dass diese die Gebühren verheizen mussten. Studiengebühren hatten aber auch ihr Gutes. Es erwies sich, dass ein paar Millionen für die Lehre den Studierenden viel bringen können, eine bessere Betreuung und besseren Service. Und dass die vom Bundesverfassungsgericht genannte Richthöhe von 500 Euro pro Semester für viele Familien durchaus erträglich ist. Gut auch, wenn die Krankenschwester dem späteren Chefarzt nicht mit ihren Steuern das Studium finanzieren muss. Und doch: Mit Studiengebühren verhält es sich wie mit Akw. Sie bergen ein Restrisiko. Was, wenn sie doch manchen vom Studium abhalten? Was, wenn sie bald so exorbitant hoch sind wie in Großbritannien? Ja, Deutschland muss sich die Uni-Lehre mehr kosten lassen. Aber das geht auch ohne Gebühren und Restrisiko. Nämlich dann, wenn der Chefarzt höhere Steuern zahlt. akü

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })