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Meinung: Apparat unbeweglich

Nehmen wir mal an, wir lassen den Klempner kommen. Er soll den Fernseher reparieren, macht sich missmutig an die Arbeit, blickt aber ohnehin nicht durch bei Fernsehern und bricht mit der Pumpenzange das Antennenkabel ab.

Nehmen wir mal an, wir lassen den Klempner kommen. Er soll den Fernseher reparieren, macht sich missmutig an die Arbeit, blickt aber ohnehin nicht durch bei Fernsehern und bricht mit der Pumpenzange das Antennenkabel ab. Der Apparat bleibt stumm. Was nun? Wir geben ihm tausend Euro und zwei Anschlussaufträge: Er soll das Radio reparieren und das Dach neu decken. Irrsinn? Schon. Bzw.: Normale BundeswehrStrategie. Dort heißt es jetzt, die Firma Roland Berger sei mit der Umstrukturierungsberatung gescheitert, „weil sich einerseits der Apparat Bundeswehr als unbeweglich erwiesen hat und die Berater andererseits nicht die Gesamtproblematik der Streitkräfte beachtet haben“. Zu deutsch: Die Bundeswehr ist grundsätzlich überhaupt nicht zu beraten, kann nicht beraten werden, und die Berater haben das nicht begriffen. Antennenkabel abgebrochen! Zum Dank vergab man allerhand üppig dotierte Anschlussaufträge, wo ein normaler Geschäftsmann schäumend zum Anwalt gelaufen wäre. Möglicherweise sollte sich die Bundeswehr mal juristisch beraten lassen? Macht die Firma Berger sicher gern.

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