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Gauck reist nach Israel: Auf ein Wort

Gut, dass er nach Israel reist, so früh in seiner Amtszeit, der neue Bundespräsident Joachim Gauck. Es gibt ja auch einiges zu erklären.

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Gut, dass er nach Israel reist, so früh in seiner Amtszeit, der neue Bundespräsident Joachim Gauck. Es gibt ja auch einiges zu erklären. Die Themen des Besuchs kann er sich schon heute zusammenreimen. Ein deutscher Literaturnobelpreisträger, der Einreiseverbot hat – das gibt es nicht alle Tage. Hinzu kommt, dass Günter Grass mit seiner Israel-Kritik vermeintlich für die Intellektuellen steht. Dem Eindruck muss Gauck widersprechen; das kann er auch, bei der verquasten Dichtung. Vielleicht wäre es aus Gründen der, sagen wir, politischen Hygiene im wiedervereinten Deutschland ganz gut gewesen, wenn Gauck schon ein, zwei Sätze zur Grass-Debatte und den Folgen gesagt hätte. Richtig, ein Bundespräsident soll sich nicht zu sehr aufs Tagesgeschäft einlassen, soll seiner Agenda mit eigenem Timing folgen. In diesem Fall allerdings geht es um eines der ganz großen deutschen Themen, und noch dazu ist es eines, bei dem die Ostdeutschen an der Staatsspitze genau beobachtet werden, auch zu Hause. Wenn sich also die Kanzlerin mit keinem Wort vernehmen lässt, dann hätte es die Stunde des Präsidenten sein können. Möge sie noch kommen. cas

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