Berlins Modernisierung: Aufbau West
Das Pendel schwingt zurück. Endlich – und viel zu spät, werden alteingesessene West-Berliner kritisieren.
Das Pendel schwingt zurück. Endlich – und viel zu spät, werden alteingesessene West-Berliner kritisieren. Endlich geht es baulich auch in der West-City voran und nicht vornehmlich im Ostteil: 100 Millionen Euro werden in die Modernisierung des Bikini-Hauses am Breitscheidplatz gesteckt, gleich nebenan schießt der Rohbau des Zoofenster-Hochhauses bis auf 32 Etagen in die Höhe und bald beginnt auch die Sanierung der Gedächtniskirche. Dabei schien es lange, als sei der Zug abgefahren für die Gegend um den Bahnhof Zoologischer Garten – vor allem, seit die ICEs dort nur durchrauschen. Noch gibt es dort genügend Schmuddelecken und architektonische Sünden – aber eine Trendwende ist unverkennbar. Angesichts der anhaltenden Nachfrage nach Bauflächen in Berlin werden selbst die geplatzten Projekte wie das Riesenrad hinter dem Bahnhof zu verschmerzbaren Betriebsunfällen für den Stadtumbau West. Um die West-City wirklich aufzuwerten, ist einiges zu tun: Die Neubaupläne für das Schimmelpfennig-Haus kommen ebenso wenig voran wie die Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes. Vor allem muss die Bahn AG den heruntergekommenen Bahnhof in einen hauptstadttauglichen Zielort verwandeln. Dann wird auch wieder darüber gesprochen, Fernzüge dort halten zu lassen. gn