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Schelsky, Feldmayer, Siemens: Belegschaft verkauft

Knapp daneben: Der ehemalige Siemens-Vorstand Johannes Feldmayer muss nicht ins Gefängnis. Zwei Jahre auf Bewährung und 228 000 Euro Strafe sollen reichen für die Bestechung von Arbeitnehmervertretern, die Beeinflussung von Betriebsratswahlen und Steuerhinterziehung.

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Knapp daneben: Der ehemalige Siemens-Vorstand Johannes Feldmayer muss nicht ins Gefängnis. Zwei Jahre auf Bewährung und 228 000 Euro Strafe sollen reichen für die Bestechung von Arbeitnehmervertretern, die Beeinflussung von Betriebsratswahlen und Steuerhinterziehung. Feldmayers Partner auf der vermeintlich anderen Seite, der AUB-Chef Wilhelm Schelsky, muss dagegen viereinhalb Jahre absitzen. Er hat die Interessen der Arbeitnehmer verkauft und war sozusagen die fetteste Marionette an den Fäden der Siemens-Chefs. Davon gab es einige seit 1990, als die Konzernführung begann, sich eine Alternative zur IG Metall zu kaufen. Schäbig, hinterhältig, gesetzeswidrig, verlogen. Der eigene Aufsichtsrat wusste nichts von der Existenz dieser Stricherorganisation; natürlich nicht, denn im Aufsichtsrat sitzen auch Vertreter der IG Metall und des Betriebsrats. Siemens war ein Gebäude aus Lug und Betrug. Ausgerechnet Siemens, wo doch Herrschaften wie Hermann Franz und Heinrich von Pierer gerne auch den hohen Ton anschlugen zu den Verhältnissen in diesem Land und den ach so teuren Arbeitskräften. Diese sogenannten Führungskräfte haben ihre eigene Belegschaft betrogen. Und deren Verachtung sollten sie gewiss sein – auch wenn sie nicht ins Gefängnis müssen. alf

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