Jobcenter: Besonders intensiv
Betrug? Die Arbeitsagentur kümmert sich mit Präferenz um qualifizierte Arbeitslose, die schnell wieder vermittelt werden können, lautet der Vorwurf.
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Betrug? Die Arbeitsagentur kümmert sich mit Präferenz um qualifizierte Arbeitslose, die schnell wieder vermittelt werden können, lautet der Vorwurf. Wer sollte etwas dagegen haben? Die Gesellschaft würde sich zurecht beklagen, wäre es andersherum. Klar muss es Programme für schwer Vermittelbare geben; aber die Arbeitsagentur ist nicht vorrangig eine sozialpolitische Veranstaltung. Welch ein Aufwand nötig ist, um Menschen ohne Schulabschluss und Ausbildung oder nach jahrzehntelanger Arbeitslosigkeit einen Job zu verschaffen, weiß man gerade in Berlin. Mit der Fälschung der Statistiken, wegen der 2002 der Arbeitsagentur-Chef Bernhard Jagoda aus dem Amt flog, ist die jetzige Kritik des Rechnungshofs nur bedingt vergleichbar. Das entschuldigt nicht, die eigenständige erfolgreiche Suche eines Arbeitslosen als Vermittlungserfolg der Agentur auszugeben. Was aber sollte problematisch sein am jetzt ausgelaufenen Berliner Modellprojekt „Joboffensive“, bei dem Vermittler sich besonders intensiv um so genannte „marktnahe“ qualifizierte Arbeitslose kümmern – und so gute Ergebnisse erzielen, dass Nordrhein-Westfalen das Projekt übernahm? gn
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