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Meinung: CDU-Spendenaffären: Augen zu und durch

Die Berliner CDU lernt. Bei der Bewältigung ihrer bislang nur kleinen Schwarzgeldaffäre orientiert sie sich am großen Vorbild.

Die Berliner CDU lernt. Bei der Bewältigung ihrer bislang nur kleinen Schwarzgeldaffäre orientiert sie sich am großen Vorbild. Gegen die 21 Millionen Mark, für die sich die hessische Union rechtfertigen muss, sind die 45 000 Mark der Berliner Christdemokraten wirklich nur ein Trinkgeld. Aber so wie gestern Roland Koch vor dem Untersuchungsausschuss des Bundestages, erklären auch die Hauptakteure von der Spree kühl, das Thema sei für sie erledigt. Und wahrscheinlich werden sie damit weit, wenn nicht sogar ganz durchkommen, weil es großen Teilen der mit der Union sympathisierenden Öffentlichkeit in der ganzen Spendenaffäre an Unrechtsbewusstsein gebricht. Das ist auch jetzt in Berlin bereits zu spüren. Die Betroffenen zeigen gerade soviel Zerknirschtheit, wie es der Sache dienlich scheint, und gehen im Übrigen davon aus, dass die als hysterisch eingeschätzten Medien irgendwann Ruhe geben werden. In dieser Missachtung der rechtlichen Situation hat es der hessische Ministerpräsident zu einer wahren Meisterschaft gebracht. Gestern zeigte er sich stolz darüber, dass nur der Verbleib von 33 000 Mark aus der Gesamtsumme von 21 Millionen Mark ungeklärt blieb. Dass der Skandal aber die schwarzen 21 Millionen und nicht die ungeklärten 33 000 Mark sind - darüber fiel kein Wort.

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