Serbien und die EU: Der lange Weg nach Westen
Schon wieder steht ein neuer Bittsteller vor der Tür der Europäischen Union: Serbien hat am Dienstag seine offizielle Bewerbung für die Mitgliedschaft im Club der derzeit 27 abgegeben. Nun also auch noch Serbien, das Land von Slobodan Milosevic, das eine ganze Region mit Tod und Terror überzogen hat und möglicherweise noch immer einige der schlimmsten Kriegsverbrecher beherbergt.
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Schon wieder steht ein neuer Bittsteller vor der Tür der Europäischen Union: Serbien hat am Dienstag seine offizielle Bewerbung für die Mitgliedschaft im Club der derzeit 27 abgegeben. Nun also auch noch Serbien, das Land von Slobodan Milosevic, das eine ganze Region mit Tod und Terror überzogen hat und möglicherweise noch immer einige der schlimmsten Kriegsverbrecher beherbergt. Wenn schon die Türkei wenig Anhänger in dem großen EU-Staaten hat, wer soll dann den Beitritt der Serben unterstützen? Die vergangenen Jahre zeigen: Es lohnt sich, gerade dieses Land an die EU heranzuführen. Mit jedem kleinen Schritt in Richtung „Westintegration“ haben die Nationalisten an Zustimmung verloren. Selbst die Abspaltung des Kosovo hat allen Befürchtungen zum Trotz nicht zur Renaissance der Nationalisten und auch nicht zu einer Spaltung Serbiens geführt. Das Land stabilisiert sich, die Nachbarschaft auch. Eine dauerhafte Isolation Serbiens würde die Jungen, die gerade erst die Aufhebung der Visumspflicht für Reisen in die EU gefeiert haben, für radikale Parolen anfällig machen. Daran kann niemand in Europa ein Interesse haben.uls
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